Samstag, 31. Januar 2015

Chinatown
 

Chinatown ist wundervoll, erstaunlich, wuselig, eng, laut, voller Gerüche und schrecklicher Musik (ich mag sie nicht) und immer wieder ganz viel grün/rot/gold (das sind die Glücksfarben der Chinesen). Ich bin begeistert. Einmal um die Ecke und schon in einem völlig anderen Land.

Woran man merkt, dass man in Chinatown ist? Es wird chinesisch gesprochen :-) oder kantonesisch oder mandarin. Es wird chinesisch gegessen und gelebt. Manche der 40.000 (oder sind es doch 80.000 oder gar 100.000) Chinesen verlassen ihr Viertel nie und sprechen auch kein Englisch. Wieviele Menschen hier genau wohnen ist unklar. SF zählt immer mal wieder nach oder versucht es jedenfalls.

Oft teilen sich mehrere Generationen engsten Raum. Die Eltern und Großeltern werden eingeflogen, da sie sich nicht weiter umstellen müssen. Alles wie zu Hause.
Wer hier einkaufen will, muss chinesisch sprechen oder eben drauf zeigen (wenn man denn weiß, was es ist)
 

Ich habe eine Führung mit den SF City Guides gemacht, die kostenlos (Spenden ist erlaubt) ihre Stadt erklären. Da es immer sehr kleine Gruppen sind (ca. 10 Personen), habe ich so viel über diesen Stadtteil erfahren, dass ich wahrscheinlich heute Nacht davon träumen werde.
Soll ich? Ich habe mich für eine chinesische Maniküre
entschieden, aber die war nicht dolle, deshalb gibts
auch keine Fotos meiner lackierten Nägel
(hat aber auch nur 10 Dollar gekostet)
Gespielt wird auf allen Plätzen - mit viel Enthusiasmus
Das soziale Leben findet draußen statt.

Genau lesen - ist wahrscheinlich noch aus Goldgräberzeiten
Das einzige Gebäude komplett in diesem Stil, sonst
sind es manchmal noch die Dächer

Apotheke mit traditionellen chinesischen Ingredienzen

Alle Kräuter auf ein Tuch und dann zerstampfen
(der Herr ist sozusagen der Arzt)

Buddistisch/Taoistischer Tempel (innen seeeehr bunt und voller Götter, Schicksalszettel, Räucherstäbchen und täglich wechselndem Obst). Hier kann man sich alles wünschen und für alles beten.

Sie (oder er?) macht Musik auf einem Huqin (chinesische Geige) (hat übrigens eine Nikolausmütze auf)

Einzige Fabrik, in der Glückskekse manuell hergestellt werden
(sieht lustig aus und geht rasend schnell).
Glückskekse schmecken frisch übrigens ganz gut.
Hier sitzen also die Menschen, die über unser Schicksal entscheiden ;-)
Zum Mittagessen habe ich mir Dim Sum to go gekauft. Anke hatte mir einen Laden empfohlen. Das Problem war, dass die Häppchen in Fässern waren und nicht zu sehen. Bestell' mal was, was Du nicht siehst in einem Miniladen mit 3 Fässern!?  GottseiDank hatte ich ein paar Tage vorher schon mal Dim Sum bei Anke und James zu Hause gegessen, so dass mir bewusst war, was da auf mich zukommt. Also habe ich abgewartet, bis jemand anderes was kauft und mich bei einem Dim Sum einfach überraschen lassen. Hat aber gut geschmeckt :-)
Überall in allen Gasssen (es ist einfach kein
Platz in den Wohnungen)



Warum leben hier eigentlich so viele Chinesen? Geschichte der Chinesen in USA (click here)

Da die Anzahl der Asiaten (speziell in San Francisco) ständig zunimmt, gibt es natürlich auch Beeinflussungen. Der Bürgermeister heißt Edwin Lee!
Der ZEIT-Artikel "Die weißen Versager" beschreibt das recht gut: Asiatische Einflüsse (click here)