Dieses Motto geht auf den deutschen
Humanisten Ulrich von Hutten zurück und wurde vom ersten
Präsidenten der Stanford Universität eingeführt.
Sehr lobenswert und trotzdem witzig, weil grade alle Straßen nach dem Regen nass sind |
Ich konnte kaum glauben, dass es sich bei diesem riesigen Gelände (3,3 km²) um eine Universität handelt. Es war still und beschaulich mit sehr vielen Wiesenflächen, einem Umweltbiotop und kleinen Wäldern. Stanford hat die Ausstrahlung eines Klosters. Es war Samstag und regnerisch kühl, also waren wohl alle drinnen.
Stanford ist übrigens ein Census-designated place mit ca. 15.000 Einwohnern und einer Größe von 7,2 km² direkt neben Palo Alto (Indianerreservate sind das auch). Was es so alles gibt, davon hatte ich vorher noch nie gehört.
Ein Teil der Campusanlage |
In Stanford sind 15.000 Studenten eingeschrieben. Zum Vergleich: München,
Berlin, Köln oder Münster haben jeweils über 40.000 Studenten. Die
Aufnahmeprüfung ist knallhart und es gibt eine sehr limitierte Anzahl von
Plätzen für ausländische Studenten. Die Universität genießt in
sämtlichen Fachrichtungen einen exzellenten Ruf und gilt als eine der weltweit
führenden Hochschulen. Die persönliche Betreuungssituation für Studenten durch
Professoren ist traumhaft. Auf rund acht Studenten kommt ein Lehrender,
außerdem haben 75% der Kurse weniger als 20 Studenten. Das ist wohl einer der
Gründe, warum Stanford häufig als dream
college bezeichnet wird.
Medizinische Fakultät |
Herzstück der Campusarchitektur - der „Main Quad“ |
Japaner mit Hoover-Turm links hinten |
Wie kann eine Universität das finanzieren? Durch
Studiengebühren, Spenden und Zuwendungen der Ehemaligen hat Stanford ein
Stiftungsvermögen von 18 Milliarden Dollar angehäuft, das professionell
verwaltet wird und weiter wächst (Harvard hat
übrigens 29 Milliarden Dollar). Wandert bei einem Absolvententreffen der Hut
reihum, liegen gleich einige Millionen drin, außerdem gibt es gewaltige
Summen, die per Testament oder anonym eintreffen. Stanford erreicht eine
jährliche Fundraising-Rekordsumme von ca. 850 Millionen Dollar.
Die Studiengebühren betrugen im Jahr 2012 31.000 Euro/Jahr,
dazu kommen Lebenshaltungskosten von ca. 10.000 Euro/Jahr. Hier können aber
nicht nur die Superreichen studieren. Die Stanford Universität erlässt Studenten aus armen
Familien (dazu zählen Familieneinkommen der Eltern von unter 100.000 Dollar!!) die
Studiengebühren. Bei einem Familieneinkommen unter 60.000 Dollar
verzichtet Stanford auch weitgehend auf das Geld für Unterkunft und
Verpflegung. Ein Eigenbeitrag von 4500 Dollar
jährlich wird allerdings erwartet. Etwa ein Drittel der Studenten profitiert davon.
William Hewlett und David Packard haben natürlich auch ein eigenes Gebäude |
Stanford zählt 21 noch lebende Nobelpreisträger. Weitere neun
Stanford Professoren mit Nobelpreis sind mittlerweile verstorben. Zahlreiche
Unternehmen des Silicon Valley wurden von
Absolventen der Uni gegründet, z.B. Intel, Google, Yahoo oder Hewlett-Packard.
Auch Politiker haben hier studiert, z.B. Ehud Barak (Israelischer
Ministerpräsident), Yukio Hatoyama (ehem. Premierminister von Japan), Herbert
Hoover (ehem. Präsident der USA), Condoleezza Rice (ehem. Außenministerin der
USA). Bei den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008 gewannen Sportler der
Universität 25 Medaillen, darunter 8 Goldmedaillen. 2012 in London erhielten 12
Sportler von Stanford Goldmedaillen.
Man kann hier also nicht nur IT studieren,
sondern viel, viel mehr, u.a. auch Schauspiel, Kunst und Tanz.
Steht hier einfach mal so rum - Originalplastiken von Rodin |
... oder von Henry Moore |