Dienstag, 28. April 2015

Was ist anders – Teil 3 Leute

   

Bei privaten Einladungen wird oft nicht nur der Beginn sondern auch das Ende der Feier angegeben. Überhaupt geht man hier nicht so lange aus wie bei uns und auch nicht erst um 23 Uhr los.

Die amerikanische Sprache hat eine andere Melodie, die mir besonders bei Frauen auffällt. Klingt für meine Ohren manchmal ein wenig albern, aber ich verfalle auch eher in diesen Sprechgesang, wenn ich englisch spreche. Wir haben das in unserer Sprache nicht und deshalb klingt sie vielleicht für andere Ohren so hart.

Wenn ich auf Deutschland angesprochen werde, dann oft auf Fußball und im Besonderen auf das Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Brasilien. Das haben hier viele verfolgt. Einige kennen sogar Vereine wie Vfl Wolfsburg oder Borussia Mönchengladbach, können es aber nicht aussprechen :-).

Spätestens beim Verlassen eines Ladens hört man das typische: Have a nice day!  Das ist eine Lebensrichtlinie. Schon die amerikanische Verfassung garantiert ihren Staatsbürgern jeden Tag Glück. Glücklich sein ist alles. Da dies in der Praxis nicht zu schaffen ist, haben amerikanische Therapeuten regen Zulauf.

Hier ist es durchaus normal, dass jemand an mir vorbei geht und sagt: I like your shirt! oder wie gerade gestern Nice earrings!.

Selbst in den besten Hotels kann man sich ungeniert im Trainingsanzug und mit Joggingschuhen bewegen. Wer wie angezogen ist, ist grundsätzlich uninteressant. Wenn sich jemand nach der Dicken mit den eng sitzenden kurzen Hosen umdreht, ist dies garantiert ein Tourist aus dem Ausland. Im einigen Bereichen des Geschäftslebens sind allerdings Anzug und Kostüm, möglichst in dunkler Farbe, angesagt. Gleiches gilt für den Besuch “besserer” Restaurants.

Ich habe in einem meiner ersten Blogs mal gesagt, es gäbe hier keine Spielplätze. Das muss ich korrigieren. Es gibt doch eine ganze Menge, auch Downtown. Man muss sie nur erst entdecken. Das gilt im Übrigen auch für die Supermärkte. Bin selber erstaunt, wie oft ich in der ersten Zeit an so Vielem vorbeigelaufen bin, ohne es zu bemerken. Das ist für mich der Unterschied zwischen 14 Tagen Urlaub und 4 Monaten Leben in dieser Stadt. Ich frage mich langsam, was ich in meinen bisherigen Urlauben alles nicht wahrgenommen habe.

Die Türverschlüsse in der Wohnung sind anders als bei uns.
Sie sind praktisch, weil man keinen Schlüssel benötigt.
Tür zu - Knopf reindrücken.