Donnerstag, 30. April 2015

Der Pazifik und die Bay

Baden im Pazifik in San Francisco und nördlich davon ist nur etwas für Eisbären. Selbst im wärmsten Monat September steigt die Wassertemperatur nicht über 16° C. Der kühlende Einfluss des Meeres hält auch die Lufttemperatur niedrig. Sie steigt selten über 22° C. Heute war wohl einer dieser seltenen Tage, es war brütend heiß bei 28°.

Stadtstrand an der Bayseite
Crissy Field an der Bayseite - kurz vor der Brücke
Trotz der eisigen Wassertemperaturen und der Strömungen schwimmen hier immer wieder Menschen. In der San Francisco Bay gibt es Schwimmvereine, die das Schwimmen organisieren und leiten. Es gibt dann die Möglichkeit, bis nach Alcatraz zu schwimmen oder einfach nur in der Bay zu „planschen“. Am offenen Pazifik habe ich keine Vereine gesehen, das hält aber einige Menschen trotzdem nicht davon ab, im Meer zu schwimmen.
Schwimmen in der Bay

Schwimmen im offenen Meer

Besucher, die südeuropäisches Flair und Strandliegen erwarten, werden dies an den nordkalifornischen Stränden nicht finden. Durch die starke Brandung ist der Pazifik aber für Surfer recht geeignet und man kann in der salzigen Luft z.B. am Ocean Beach sehr schöne Strandspaziergänge machen.



Der Pazifische Ozean ist der größte und tiefste Ozean der Erde. Er grenzt an alle anderen Ozeane und bedeckt rund 35 Prozent der gesamten Erdoberfläche und damit mehr als die Fläche aller Kontinente zusammen.

Mittwoch, 29. April 2015


Falls mich mal jemand sucht .... ich bin hier .....

im Yerba Buena Garden, einem Park mitten in der Stadt und nicht weit entfernt von der Betreuung, in die Maia seit 3 Wochen geht. Dort sitze ich mitten untern den Bankern und Studenten und lese. Mein Lieblingspark, weil auch recht nah an meiner Wohnung. Zum Gelände gehören auch das Museum für moderne Kunst (leider bis 2016 geschlosssen), ein Kindermuseum (da werde ich am Freitag mit Maia hingehen), eine Eislaufbahn, ein Bowlingcenter und ein Spielplatz.

 

 
„Yerba Buena“ bedeutet auf Spanisch „Gute Kräuter“ und ist der ursprüngliche Name der Stadt San Francisco. Im Jahre 1958 beschloss die Stadtverwaltung das Gelände für die Öffentlichkeit freizugeben. Doch erst seit 1970 wird das Gebiet auch tatsächlich öffentlich genutzt. Zwischen Mai und Oktober finden hier Konzerte und Freiluftveranstaltungen statt.



Wasserspender - sehr angenehm

Dienstag, 28. April 2015

Was ist anders – Teil 3 Leute

   

Bei privaten Einladungen wird oft nicht nur der Beginn sondern auch das Ende der Feier angegeben. Überhaupt geht man hier nicht so lange aus wie bei uns und auch nicht erst um 23 Uhr los.

Die amerikanische Sprache hat eine andere Melodie, die mir besonders bei Frauen auffällt. Klingt für meine Ohren manchmal ein wenig albern, aber ich verfalle auch eher in diesen Sprechgesang, wenn ich englisch spreche. Wir haben das in unserer Sprache nicht und deshalb klingt sie vielleicht für andere Ohren so hart.

Wenn ich auf Deutschland angesprochen werde, dann oft auf Fußball und im Besonderen auf das Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Brasilien. Das haben hier viele verfolgt. Einige kennen sogar Vereine wie Vfl Wolfsburg oder Borussia Mönchengladbach, können es aber nicht aussprechen :-).

Spätestens beim Verlassen eines Ladens hört man das typische: Have a nice day!  Das ist eine Lebensrichtlinie. Schon die amerikanische Verfassung garantiert ihren Staatsbürgern jeden Tag Glück. Glücklich sein ist alles. Da dies in der Praxis nicht zu schaffen ist, haben amerikanische Therapeuten regen Zulauf.

Hier ist es durchaus normal, dass jemand an mir vorbei geht und sagt: I like your shirt! oder wie gerade gestern Nice earrings!.

Selbst in den besten Hotels kann man sich ungeniert im Trainingsanzug und mit Joggingschuhen bewegen. Wer wie angezogen ist, ist grundsätzlich uninteressant. Wenn sich jemand nach der Dicken mit den eng sitzenden kurzen Hosen umdreht, ist dies garantiert ein Tourist aus dem Ausland. Im einigen Bereichen des Geschäftslebens sind allerdings Anzug und Kostüm, möglichst in dunkler Farbe, angesagt. Gleiches gilt für den Besuch “besserer” Restaurants.

Ich habe in einem meiner ersten Blogs mal gesagt, es gäbe hier keine Spielplätze. Das muss ich korrigieren. Es gibt doch eine ganze Menge, auch Downtown. Man muss sie nur erst entdecken. Das gilt im Übrigen auch für die Supermärkte. Bin selber erstaunt, wie oft ich in der ersten Zeit an so Vielem vorbeigelaufen bin, ohne es zu bemerken. Das ist für mich der Unterschied zwischen 14 Tagen Urlaub und 4 Monaten Leben in dieser Stadt. Ich frage mich langsam, was ich in meinen bisherigen Urlauben alles nicht wahrgenommen habe.

Die Türverschlüsse in der Wohnung sind anders als bei uns.
Sie sind praktisch, weil man keinen Schlüssel benötigt.
Tür zu - Knopf reindrücken.


Montag, 27. April 2015

Exploratorium


Das Exploratorium konzentriert sich in erster Linie auf die Vermittlung von Naturwissenschaften. Ein Großteil der Ausstellungsstücke ist interaktiv. Mich hat am meisten das Science of Sharing (Wissenschaft des Teilens) interessiert mit Experimenten zu Gedanken, Gefühlen und sozialem Verhalten. 
Salzverdampfungsanlagen von oben
Southbay San Francisco
40 Jahre Basteln mit Streichhölzern

Das Mitmach-Museum hat über 400 Mitarbeiter; statt Museumsführern beschäftigt man bewusst junge Erklärer, die man an den orangenen Westen erkennt. Ich finde das Konzept gut und habe eine Weile 2 Erklärern bei Kartentricks zugeschaut, die sie anschließend erklärt haben. Ein anderer hat ein Stück rohes Fleisch zerlegt und die einzelnen Bestandteile erklärt, iiiiihhhhh.
Wasserspender in Toilettenform :-)
Das bin ich - schade, dass es so spiegelt

Samstag, 25. April 2015

Ex Machina und Cow Hollow

Ich war bisher 3 Mal im Theater, 1 Mal im Kabarett und 1 Mal bei einem Filmfestival. Aber ganz normal im Kino war ich noch nicht. Heute war es zwar sonnig, aber kühl und windig. Ein guter Tag, um das vormittags um 11.30 Uhr nachzuholen. Der Eintritt ist nicht teuer: 6,50 Dollar. Allerdings hat mir irgendjemand Falschgeld untergejubelt. Der nette Kassierer hat mir genau den Unterschied gezeigt. Kommt wohl öfter mal vor; war GottseiDank nur eine 5-Dollar-Note.

 

Das wunderschöne alte Gebäude beherbergt insgesamt 14 Kinos und der Film Ex Machina lief im 7. Stock. Der Kinosaal ist riesig und er war zu einem Drittel gefüllt. Bei uns geht man um diese Zeit entweder in die Kirche oder in die Kneipe oder kocht :-). Selbst nachmittags sitzt man fast alleine im Kino; vormittags laufen sowieso nur Kinderfilme. Hier ist das offensichtlich anders. 

Die Werbung lief bereits, als ich mich um 11.20 setzte. Pünktlich um 11.30 wurde es dunkel und eine Unmenge von Filmtrailern startete. Ich mag das ja gerne. Der Film Ex Machina hat mir sehr gut gefallen, ein Kammerspiel mit hervorragenden Schauspielern. Ich will nicht zu viel verraten, falls jemand den Film noch sehen will, aber bei der anschließenden Busfahrt habe ich mich ein wenig seltsam gefühlt.

Ich bin danach im Stadtteil Cow Hollow gewesen. Wenn ich überhaupt in SF leben wollte, dann dort. Wunderschöne kleine Geschäfte, zum Teil in bepflanzten Hinterhöfen oder im Souterrain. Nette Kneipen und Restaurants und natürlich Salons für die Schönheit, angefangen von Waxing (Enthaarung) über Blower- (da wird nur gefönt), Eyebrow- und Hairstudios. Alles schön getrennt; die Augenbrauen werden übrigens meistens mit dem Faden gezupft wie in den arabischen Ländern. Cow Hollow ist lebendig und beschaulich. Außerdem kann man sowohl mal schnell an die Bay als auch in den Wald im Presidio laufen

Außer bei diesem verrückten Hundeladen (mit Gebell vom Band)
hatte ich heute überhaupt keine Lust zu fotografieren.


Hier kann sich der Hund eine Leckerli ziehen

Donnerstag, 23. April 2015

Kunst in der Stadt


Links neben dieser "Keine-Ahnung"-Station
sind Zeitungsboxen.















SF ist voller Straßenkunst, egal ob Murals, Brunnen oder Objekte. Hier ein paar Beispiele, alle kostenlos anzuschauen.

 
 
Dieser Mann hat mich sehr beeindruckt. Er setzt Steine aufeinander - ohne Kleber und ohne Hilfsmittel. Manchmal benötigt er sehr lange, bis er den Stein so ausbalanciert hat, dass er hält. Unglaublich!!

Und hier noch ein paar der vielen Objekte, die einfach so in SF rumstehen oder -hängen.

Ein Klavier, ein Klavier!
Futuristische Figur
Drachen?


Nette Idee!!!
 

Mittwoch, 22. April 2015

Was ist anders – Teil 2 Draußen

Manches habe ich schon mal in anderem Zusammenhang erwähnt, aber das macht ja nichts.
  • Viel, viel lauter als bei uns sind die Feuerwehr, die Polizei und die Züge. Ich muss Maia immer die Ohren zuhalten, wenn eines dieser Verkehrsmittel an uns vorbei fährt. Ich habe wahrscheinlich jetzt einen Hörschaden.
 

 
Diese goldigen Dreiräder gehören der Verkehrspolizei


  • Die Ampeln sind anders. Stop ist eine rote Hand, die je nach Breite der Straße die Sekunden runterzählt, die man noch hat, um über die Straße zu kommen und dann stehen bleibt. Gehen ist ein weißes Männchen. Bin schon so lange hier, dass ich direkt überlegen muss, wie das in Deutschland aussieht :-)
Vibration für Blinde

  • Reisebusse sind klimatisiert wie Kühlschränke – egal, was für ein Wetter draußen ist. Habe ich nur für Muir-Woods und Sonoma Valley gebraucht. Die öffentlichen Busse sind es GottseiDank nicht.
  • Die meisten Autos hupen, wenn sie verschlossen werden. Hat mich anfangs irritiert. Oder gibts das bei uns auch?
  • In den wird USA generell sehr rücksichtsvoll gefahren. Fehler anderer Verkehrsteilnehmer werden toleriert, Fußgänger haben immer Vorrang und Hupen ist verpönt (außer bei Busfahrern).
  • Über die Straße kommt man in der Stadt nur an den Kreuzungen. Alles andere ist wegen der vielen Autos fast unmöglich. Die Straßen sind alle mehrspurig.
  • Apotheken finden sich als Abteilungen in Drugstores und Supermärkten.
  • Egal was und wo man kauft: auf die „ausgezeichneten“ Preise sind netto ohne Mehrwertsteuer (die ist je nach Ware und Bundesstaat unterschiedlich). 
  • Hier gibt es in der ganzen Stadt Zeitungen in Boxen auf der Straße (für 1 Dollar in Münzen). Das habe ich bei uns sehr lange nicht mehr gesehen.
  • Papiertaschentücher gibt es nur in Boxen.
  • Queensize-Betten sind die Norm, also eine Breite von 140 cm für 2. Kuscheln ist Pflicht!
  • Manchmal heißt das Erdgeschoss Ground, manchmal gibt es keins. Dann beginnen die Etagen bei 1. Und ich wohne nicht im 4. Stock, sondern im Loft. Da kommt man im Aufzug schon mal ins Grübeln.
Das * ist immer da, wo man grade ist -
fand ich sehr hilfreich
  • Ich habe noch nie für die Benutzung einer Toilette was bezahlt. Toilettenfrauen gibt es hier nicht.