Was ist anders – Teil 3 Leute
Bei privaten Einladungen wird oft nicht nur der Beginn
sondern auch das Ende der Feier angegeben. Überhaupt geht man hier nicht so
lange aus wie bei uns und auch nicht erst um 23 Uhr los.
Die amerikanische Sprache hat eine andere Melodie, die mir
besonders bei Frauen auffällt. Klingt für meine Ohren manchmal ein wenig
albern, aber ich verfalle auch eher in diesen Sprechgesang, wenn ich englisch
spreche. Wir haben das in unserer Sprache nicht und deshalb klingt sie
vielleicht für andere Ohren so hart.
Wenn ich auf Deutschland angesprochen werde, dann oft auf
Fußball und im Besonderen auf das Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen
Brasilien. Das haben hier viele verfolgt. Einige kennen sogar Vereine wie Vfl Wolfsburg oder Borussia Mönchengladbach, können es aber nicht aussprechen :-).
Spätestens beim Verlassen eines Ladens hört man das
typische: Have a nice day! Das ist eine
Lebensrichtlinie. Schon die amerikanische Verfassung garantiert ihren
Staatsbürgern jeden Tag Glück. Glücklich sein ist alles. Da dies in der Praxis
nicht zu schaffen ist, haben amerikanische Therapeuten regen Zulauf.
Hier ist es durchaus normal, dass jemand an mir vorbei geht
und sagt: I like your shirt! oder wie
gerade gestern Nice earrings!.
Selbst in den besten Hotels kann man sich ungeniert im
Trainingsanzug und mit Joggingschuhen bewegen. Wer wie angezogen ist, ist
grundsätzlich uninteressant. Wenn sich jemand nach der Dicken mit den eng
sitzenden kurzen Hosen umdreht, ist dies garantiert ein Tourist aus dem
Ausland. Im einigen Bereichen des Geschäftslebens sind allerdings Anzug und Kostüm, möglichst in
dunkler Farbe, angesagt. Gleiches gilt für den Besuch “besserer” Restaurants.
Ich habe in einem meiner ersten Blogs mal gesagt, es gäbe
hier keine Spielplätze. Das muss ich korrigieren. Es gibt doch eine ganze
Menge, auch Downtown. Man muss sie nur erst entdecken. Das gilt im Übrigen auch
für die Supermärkte. Bin selber erstaunt, wie oft ich in der ersten Zeit an so
Vielem vorbeigelaufen bin, ohne es zu bemerken. Das ist für mich der
Unterschied zwischen 14 Tagen Urlaub und 4 Monaten Leben in dieser Stadt. Ich
frage mich langsam, was ich in meinen bisherigen Urlauben alles nicht
wahrgenommen habe.
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Die Türverschlüsse in
der Wohnung sind anders als bei uns. Sie sind praktisch, weil man
keinen Schlüssel benötigt. Tür zu - Knopf reindrücken. |