Die San Francisco Cable Car ist die einzige Kabelstraßenbahn der Welt mit entkoppelbaren Wagen und ein Nationaldenkmal. Eigentlich ist es ja nur eine Straßenbahn in steil mit Quersitzen und trotzdem ist es etwas ganz Besonderes. Ich habe während der gesamten Fahrt gelächelt. Das sind so die Momente, wo ich glaube, dass ich träume. Das Stehen auf den Trittbrettern ist, entgegen den sonst üblichen hohen Sicherheitsvorkehrungen, erlaubt und üblich. Ich habe aber lieber im halboffenen Teil gesessen.
Die Cable Car wurde erfunden, weil die Pferde die schweren Lasten die steilen Straßen kaum hochziehen konnten und bergrunter immer durchgingen und Unfälle verursachten. Das große Erdbeben 1906 zerstörte praktisch alle Cable-Car-Linien. Danach blieben sie nur auf den steilsten
Strecken bestehen, weil die Straßenbahnen diese nicht bewältigen konnten. Als die Busse auch die Steigungen befahren konnten, wäre es fast zu einem Ende der Cable Cars gekommen. Aber eine Volksabstimmung ging 1947 deutlich für die Cable Cars aus. Seit 1964 sind trotz teurer Instandhaltungskosten noch drei Linien
in Betrieb.
Die Technik dieser Bahnen ist spannend. Ich habe mir das im Cable Car Museum angeschaut. Unter der Straße läuft endlos umlaufend ein Seil in einem Graben. Die Wagen greifen mit einer Spannklaue durch einen
Schlitz in der Fahrbahn das Seil. Sie werden daran gezogen und sie bremsen über das Seil. Die Besatzung jedes Cable Cars besteht aus zwei
Bediensteten wie seit jeher. Der Gripman befindet sich im vorderenTeil des Wagens
und bedient die Steuerhebel. Der Bremser bedient die Radbremse am hinteren
Drehgestell mittels einer Kurbel am Wagenende. Man benötigt Kraft, um die Hebel zu bedienen, daher sind Fitness und feste Lederhandschuhe unumgänglich. Frauen sind in dieser Funktion eine Seltenheit. Der Bremser und der
Gripman verständigen sich mit Glockensignalen, es bimmelt also recht häufig
während einer Fahrt. Nostalgie pur.